Also ich bin, als ich nach einer 600er K6 gesucht habe, häufig auf Importkisten gestoßen. Da ich selber Autos importiere, bin ich da erstmal ganz unvoreingenommen gewesen.
Ich habe mir 4 Maschinen angeschaut bei 3 Händlern im Umkreis von 25-200 km.
Bei einem Yamaha Händler (Name vergessen) in Münster, ein Moto Guzzi/Ducati Händler (Barbara Escher) in Nordkirchen und 2 bei Top-Moto in Vechta...
Mein erstes Problem mit Import-Motorrädern:
Zu 99% wird es im Inserat erstmal nicht erwähnt, dass es sich um ein Import-Motorrad handelt, was mich bereits fragen lässt - ist es beim Verkäufer "peinlich" oder ist es "bewusste Verschleierung der Herkunft", aufgrund des miesen Rufs...
An jedem Ruf ist auch irgendwas dran. Mal mehr, mal weniger... Nur kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass sich die typischen Klischees der Importmaschinen bestätigt haben.
1.
Der Yamaha Händler hat erst nach 3-maligem nachfragen gesagt, dass die Maschine aus IT stammt.
Der Preis von 5450 € viel zu hoch für ein Import (2006er, 27000 km, Reifen, Kettensatz und Öl wären gemacht worden - war auch bitter nötig - Service und Pflege ist was anderes).
Auf Nachfrage wurde mir hier gesagt, dass man mit Partnern in IT zusammenarbeitet und dort bestimmte Motorräder aus bestimmten Regionen ankauft.
2.
Bei Moto/Guzzi stand eine K8 für 5950 €. 14000 km gelaufen (angeblich) und laut Inserat im Top Zustand.
Vorbeigefahren. Unfreundlich empfangen worden... Auf Nachfrage, ob es sich um ein Import handelt, wurde ich ziemlich schnell abgewiesen.
Probesitzen durfte man nicht. Laufen lassen auch nicht. Also dem VK noch viel Glück mit seinem Schund gewünscht und raus...
3.
Bei Top-Moto standen ca. 50-100 Maschinen. Zum Großteil Importe aus UK, nicht ganz so viele aus IT. Ich hatte 2 K6 im Augen (5450 € und 5550 €, um 17000 u. 20000 km)
Technisch haben die dort zwar ne eigene Werkstatt, ABER... optisch war KEINES der Motorräder in einem, für meine Augen, auch nur ansatzweise guten Zustand.
Kratzer, Beulen, abgebrochene Clipse an Verkleidungen, gebrochene Verkleidungen, Reifen die sich auflösten, Burnout Opfer wo ein halbes Kilo Gummi unterm Heck klebte und sonstige Serviceleichen...
War alles dabei... Und preislich sind die Dinger durch die Bank weg zu teuer, da der Zustand einfach nicht passt - noch dazu halt Importe. Trotzdem war man nett zu mir, aber ich habe ganz offen gesagt, dass mir keines der Fahrzeuge gefällt.
Fazit:
Letztlich habe ich eine 600er K6 aus 2.Hand vom Händler gekauft. Deutsches Fahrzeug mit Serviceheft. TÜV NEU, Kettensatz NEU, Öl und Bremsflüssigkeit NEU, Reifen noch top, diverses Zubehör (Pott, Griffe usw) und habe weitaus weniger bezahlt als für irgendeine dieser Importschleudern...
Diejenigen die eine Importmaschine haben wollen das alles natürlich nicht hören und sich in ihrem Kauf bestätigt wissen, aber jeder der mal in IT im Urlaub war, weiß wie die Motorräder, Roller und Autos dort behandelt und gefahren werden...
Pflege ist dort unbekannt. Kilometerstände stimmen bei Export niemals mit den wirklich gefahrenen km überein - kennt man ja aus Deutschland mit den "netten" Exporteuren (wasch is das lätze Prais..?!).
Gleiches gilt für UK... Da ich dort studiert habe für 1 Jahr, habe ich einiges gesehen. Oft fehlt einfach das Geld, um ein Motorrad bei häufiger Nutzung regelmäßig zum Service zu geben oder dieses wenigstens selbst zu warten.
ABER...
Ausnahmen gibt es überall und so kann es durchaus sein, dass sich unter all den schlechten und weggerockten Importen auch mal eine "Perle" befindet.
AMEN...