Um zunächst was zu den Raubkopierern zu sagen.
Und irgendwelche Leute die sih mal was runter Laden oder sonstiges kommen Dan 5 Jahre in den Knast.
Es ist ja nicht so, dass man für 5 Jahre eingesackt wird, weil man sich den letzten Blockbuster o.ä. runtergeladen hat. Dafür muss man das schon im großen Stil mit kommerziellen Absichten betreiben. Ein Beispiel hierfür ist der Gründer von kino.to.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kino-to-Gruender-verurteilt-1617358.html
Ein Jahr nach der großangelegten Razzia gegen Kino.to ist der Gründer und Chef des Streaming-Portals wie erwartet zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Leipzig befand den 39-Jährigen am Donnerstag der massenhaften Urheberrechtsverletzung für schuldig. Über das Portal waren tausende illegal kopierte Filme erhältlich. "Es ist offenkundig, dass es die schwerste bisher bekannt gewordene gewerbsmäßige Urheberechtsverletzung war", sagte der Vorsitzende Richter Karsten Nickel.[...]
Das heißt, selbst er ist unter den 5 Jahren geblieben obwohl er Millionen mit seiner illegalen Platform verdient hat. Man muss sich also schon ins Zeug legen um die Höchststrafe zu erreichen.
Dessen ungeachtet, ist jedoch selbstverständlich ein weitaus schlimmeres Verbrechen seine Tochter oder sonst wen zu misshandeln, anstatt ein paar (viele) Bytes zu verteilen.
Die eigentliche Frage ist jedoch aber was man mit einer Strafe erreichen will. Im Falle der Urheberrechtsverletzung soll die Strafe sicher eine abschreckende Wirkung haben, denn wenn man mit der Aussicht auf ein paar Millionen Euro maximal 2 Jahre auf Bewährung bekommt, dann hat hier demnächst jeder zweite (krasse Übertreibung) so ein Portal am laufen statt zu arbeiten. Misshandelt jemand jedoch seine Kinder, wird er nicht bevor er den Gürtel schwingt überlegen, ob er dafür nun 2 Jahre Bewährung oder 5 Jahre Haft bekommt. Das ist einfach eine Handlung im Affekt, die man durch Strafen nicht verhindern kann. Viel mehr muss hier das Ziel sein den Menschen zur Einsicht zu bringen und ihn zu resozialisieren, wie immer so schön gesagt wird. Um das zu erreichen ist es wahrscheinlich nicht sinnvoll die Menschen 25 Jahre in den Bau zu stecken.
Das Problem ist nur, dass man an den Tätern Rache üben möchte und ihn für seine Taten büßen lassen will. Bei Einigen ist das sicherlich auch nötig, da eben nicht jeder einsichtig ist und man somit mit der Angst vor den Konsequenzen arbeiten muss, doch ansonsten hilft das niemandem. Die Tat wird dadurch nicht ungeschehen. Was ist hier jedoch das richtige Strafmaß? Ich möchte das nicht entscheiden müssen und äußere mich hier nur auch insofern, als dass ich froh bin nicht mehr im Mittelalter zu leben wo Leute noch auf dem Marktplatz geköpft wurden.
Versteht mich bitte nicht falsch. Wenn ich den Artikel lese kocht mir auch das Blut in den Adern und angesichts der lächerlich geringen Strafe kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln und es zeigt, dass unser Justizsystem keinesfalls perfekt ist. Ebenso kann ich jeden verstehen, der anhand solcher Fälle die Todesstrafe fordert (ist ja auch meine erste Idee), jedoch ist das eine sehr stark emotional geprägte Entscheidung und in einem gerechten System können Emotionen nunmal nicht über das Strafmaß entscheiden.
Wenn ich selbst betroffen wäre, würde ich mit Sicherheit anders über diesen Sachverhalt schreiben, doch rein rational betrachtet läuft es meiner Meinung nach auf den obigen Text hinaus, da jeder eine zweite Chance verdient hat. Es fiel mir echt schwer den letzten Teilsatz zu schreiben, doch fragt euch mal wo wir heute wären, würden auf jedes Vergehen ein doppelt so schlimmer Racheakt folgen.
Ich hoffe ich hab nichts vergessen und sicherlich ist meine Argumentationskette auch nicht lückenlos, also lyncht mich bitte nicht.